Zum Buch
Nach einer Kriegsverwundung erholt sich Arthur Hastings auf dem Landgut seines Freundes John Cavendish. Hier erfährt er, dass Cavendishs Stiefmutter einen wesentlich jüngeren Mann geheiratet hat, den kein Bewohner auf dem Landgut so wirklich leiden kann. Die Atmosphäre im Haus ist dadurch mehr als angespannt und unangenehm. Es geschieht das unfassbare: Johns Stiefmutter wird vergiftet. Sofort richten sich alle Augen auf den neuen Ehemann. Hercule Poirot, ein weiterer Freund Hastings, wird gebeten neben der Polizei zu ermitteln.
Schon mit ihrem ersten Roman schafft Agatha Christie das zu zeigen was sie so weltberühmt gemacht hat in der Krimiliteratur: Einen packenden Krimi zu schreiben, der den Leser praktisch zum Mitraten ermuntert. Die Story scheint sehr einfach daher zu kommen, aber ähnlich einem Irrgarten wird der Leser immer wieder in eine Sackgasse geschickt und er muss sich auf eine neue Wendung der Geschichte einstellen.
Sprachlich ist dieses Buch einfach, aber sehr klar. Mit scheinbar wenig Aufwand vermittelt Christie einem sofort das Gefühl selbst in England im Jahre 1916 dabei zu sein. Man spürt fast am eigenen Leib wie man neben den Personen auf dem Landgut steht und die Geschichte miterlebt. Dieses Gefühl hautnah dabei zu sein ist ein weiteres Merkmal der Agatha Christie Bücher, welches einem erlaubt die Krimis in einem Rutsch zu verschlingen.
Nicht zu vergessen ihre Fähigkeit Figuren zu erschaffen, die man einfach mögen muss. Poirot und Miss Marple sind wohl die zwei bekanntesten Figuren aus der Feder von Agathe Christie. Poirot erlebt in diesem Krimi sein Debüt und setzt sich mit seinem Äußeren und seinem Verhalten gleich ab von der englischen Gesellschaft. Ein netter Schachzug der Autorin einen nicht ganz alltäglichen Detektiv in die reiche und konservative englische Gesellschaft zu schicken. So fällt er auf wie ein bunter Hund und wirkt durch sein Anderssein gleich sympathisch auf den Leser.
Agatha Christies Bücher liest man auch heute noch gerne, weil ihr ganz besonderer Schreibstil zeitlos wirkt, weil ihre Figuren authentisch wirken und weil man als Leser auch immer mit raten kann oder fast muss.
Zusammengefasst
Neben vielen großartigen Werken von Agatha Christie ist ihr mit ihrem ersten Buch ein kleines Meisterwerk gelungen.
Aus der Redaktion:
Ähnlicher Autor: Elisabeth George
Ähnliches Buch: Keiner Werfe den ersten Stein – Elisabeth George
Interessanter Fakt: Obwohl 1916 geschrieben wurde der Roman erst 1920 veröffentlicht.
Verfilmung: Agatha Christie: Poirot – Eine Familie steht unter Verdacht (2006)
Musikempfehlung der Redaktion:
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