Dieses Buch wurde mir direkt nach dem Erscheinen von Bekannten empfohlen. Nun kam ich endlich dazu es zu lesen.
Zum Buch:
Privatdetektiv Jackson Brodie muss sich um drei Fälle zeitgleich kümmern. Zum einen haben ihn die Schwestern Julia und Amelia beauftragt herauszufinden, was mit ihrer Schwester Olivia geschehen ist. Diese verschwand vor über dreißig Jahren spurlos. Nun fanden die Schwestern nach dem Tod des Vaters in dessen Schreibtisch Olivias Kuscheltier, das damals mit ihr verschwand. Außerdem soll er Theo bei der Suche nach dem Mörder von dessen Tochter helfen und Shirley ist auf der Suche nach dem Kind ihrer Schwester.
Man sollte sich Zeit für dieses Buch lassen, weil sich das Buch ebenfalls Zeit lässt. Es ist definitiv kein Buch, das man zwischen Tür und Angel lesen sollte, denn die Autorin nimmt sich genügend Zeit, um ihre Figuren in die auf drei Geschichten aufgeteilte Story einzuführen und leiden zu lassen. Auch wenn das menschliche in diesem Buch klar den Ton angibt, ist in den Krimiplots genügend Spannung vorhanden, um den Leser bis zum Ende zu fesseln.
Es sind Geschichten über den Verlust eines Menschen und über die Verarbeitung respektive die Verdrängung des Verlustes. Sehr menschlich und intensiv werden diese drei Geschichten erzählt. Dabei wendet die Autorin drei interessante Kniffe an. Zum einem besteht, wie oben erwähnt, die Geschichte scheinbar aus drei eigenständigen Geschichten. Zum anderen gibt es viele Perspektivwechsel in diesem Roman und letztlich hat die Autorin viele Rückblenden eingebaut um zu zeigen, dass Zeit manchmal eben doch keine Wunden heilen kann. So bekommt fast jede der handelnden Figuren die Möglichkeit, das Geschehene aus ihrer persönlichen Sicht zu erzählen. Zwar werden damit Ereignisse mehrmals erzählt, erhalten aber durch die veränderten Sichtweisen oft neue Bedeutungen. Zusätzlich entsteht eine wunderbare Intensität auf die wichtigen Szenen in diesem Buch.
Die Sprache in diesem Buch ist klar und einfach. Große Ausschmückungen fallen aus. Dafür konzentriert sich die Autorin zu Recht lieber auf ihre starken Figuren. Mit ihrem kühlen Schreibstil gelingt es der Autorin jeder einzelnen Figur einen Hauch von Melancholie mit auf den Weg zugeben.
Zusammengefasst:
Menschliche Tragödien stehen in diesem Buch klar im Vordergrund. Dennoch treibt die Spannung den Leser immer weiter voran.
Aus der Redaktion:
Ähnlicher Autor: Tanja French
Ähnliches Buch: Der kalte Hauch der Angst – Pierre Lemaitre
Interessanter Fakt: In diesem Buch taucht der Detektiv Jackson Brodie zum ersten Mal auf.
- TB: 8,95 €
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