Nach „Kind 44“ und „Kolyma“ ist dies der dritte und (wahrscheinlich) letzte Roman mit der Figur des Leo Demidow.
Zum Buch
Die Frau des ehemaligen KGB Agenten Leo Demidow wird 1965 auf einer Auslandsreise in Amerika erschossen. Die von den USA und Russland veröffentliche Geschichte über verschmähte Liebe glaubt der ehemalige Agent nicht. Doch von seinem Regime erhält er keine Antworten und nach Amerika kann er nicht ausreisen.
Ausführlichkeit ist ein Wort, das dieses Buch vielleicht am besten beschreibt. Fast 650 Seiten nimmt sich Smith Zeit, um die Geschichte über Liebe und Verrat an den Menschen und den jeweiligen Ideologien zu erzählen. Der Autor gibt Einblicke in die Stalinistische Welt Russlands im Jahre 1950 während 1965 die Rassenunruhen in Amerika beschrieben werden. Schließlich wird noch 1980 der Einmarsch der Russen in Afghanistan und die Rolle Amerikas als Handlungsort genutzt.
Alle drei Handlungs- und Zeitrahmen sind gesellschaftlich und politisch sehr interessant gewählt – durch die Ausführlichkeit des Autors fehlt diesem Buch aber Tempo und damit Spannung. Die Bezeichnung „Thriller“ weckt beim Leser diesbezüglich falsche Hoffnungen. Man sollte sich darauf einstellen einen „Roman“ zu lesen. Vor diesem Hintergrund kann man die Charaktere und ihre detaillierten geschichtlichen Rückblicke vielleicht besser genießen. Leider rauben die radikalen Zeitsprünge jegliche Spannung. Um zur Antwort der Frage „Was geschah wirklich in Amerika?“ zu kommen muss man viel Geduld und Zeit aufbringen.
Zusammengefasst
Ein epischer Thriller, der mehr mit historischer Geschichte als mit Tempo und Spannung punkten kann.
Aus der Redaktion
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Interessanter Fakt: Die Romanfigur des Sängers Jesse Austin basiert auf dem Sänger und Bürgerrechtler Paul Robeson.
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- TB: 9,99 €
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